Die Ausstellung „Riss durchs Leben – Erinnerungen ukrainischer Zwangsarbeiter im Rheinland“ wird eröffnet

am Dienstag, den 07.09.2010 um 18.30 Uhr im Landgericht Essen, Zweigertstraße 52 in 45130 Essen, Wandelhalle, 1. Obergeschoss.

 

Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung des Landschaftverbandes Rheinland, des Landgerichts Essen und des Vereins Justiz und Kultur in Essen. Deswegen wird auch der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, Herr Dr. Jürgen Wilhelm, die Gäste begrüßen.

Über Ihr Kommen zur Ausstellungseröffnung würde ich mich sehr freuen und ich lade Sie herzlich ein.

Grußworte sprechen Herr Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen Thomas Kutschaty und Herr Oberbürgermeister der Stadt Essen Reinhard Paß. Die Einführung in die Ausstellung übernimmt Frau Dr. Bettina Bouresh, Wissenschaftliche Referentin beim Archiv des Landschaftsverbands Rheinland. Der Leiter des Hauses der Essener Geschichte Dr. Klaus Wisotzky wird die Lage der damaligen Zwangsarbeiter in Essen beleuchten.

Die Ausstellung „Riss durchs Leben“ ist vom Landschaftsverband Rheinland konzipiert worden. Sie dokumentiert die Schicksale ukrainischer Zwangsarbeiterinnen im Rheinland während des zweiten Welt¬kriegs und ist ein weiterer Beitrag des Landgerichts Essen zum „Bündnis für Toleranz und Zivilcourage – gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit“, das der ehemalige Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, ins Leben gerufen hat. Schon vielfältig hat sich das Landgericht Essen mit dem Bündnisthema beschäftigt und im Besonderen mit dem Verbrechen des Nationalsozialismus aus-einandergesetzt. Zu nennen sind u.a. die Ausstellung des Bundes¬justizministeriums „Justiz und Nationalsozialismus“ und die Ausstellung „Justiz im Nationalsozialismus“ der Dokumentation- und Forschungsstelle Justiz und Nationalsozialismus der Justizakademie des Landes Nordrhein-Westfalen, die in den Jahren 2002 bzw. 2007 bei uns zu sehen waren. Den Essener Teil der Ausstellung „Justiz im Nationalsozialismus“ zeigt das Landgericht Essen seither in seiner Eingangshalle. Im Zusammenhang mit der Ausstellung „Riss durchs Leben“ hat die Dokumentation- und Forschungsstelle der Justizakademie des Landes in Recklinghausen einen weiteren Lokalteil zur Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges erarbeitet, der ebenfalls auf Dauer hier zu sehen sein wird.

Zu meiner großen Freude werden Frau Giznichenko und Herr Golovchuk eine ehemalige Zwangsarbeiterin und ein ehemaliger Zwangsarbeiter, nach Essen kommen, um auch persönlich bei der Eröffnungsfeier von der Verschleppung aus ihrer Heimat und ihren Erlebnissen während der Zwangsarbeit sowie nach ihrer Rückkehr in die Ukraine zu berichten. Frau Giznichenko und Herr Golovchuk werden sich insgesamt sechs Tage im Ruhrgebiet aufhalten. In dieser Zeit sollen sie mit einen Empfang im Essener Rathaus durch Herrn Bürgermeister Fliß geehrt werden, zu einem Gedankenaustausch mit jungen Menschen zusammenkommen und durch vielfältige Unternehmungen das Ruhrgebiet heute kennenlernen. Den Ablauf dieses Beiprogramms, zu dem Sie ebenfalls eingeladen sind, ersehen Sie aus der Anlage.

Ferner weise ich schon jetzt darauf hin, dass in einer Folgeveranstaltung am Donnerstag, den 23.09.2010, um 19.00 Uhr, im Landgericht Essen Herr Professor Dr. Constantin Goschler von der Ruhr-Universität Bochum einen Vortrag über die deutschen Entschädigungsleistungen an Zwangsarbeiter halten wird. Auch darauf werde ich durch gesonderte Mitteilung nochmals im einzelnen hinweisen.

Die Ausstellung „Riss durchs Leben“ wird täglich von 08.00 Uhr bis 18.00 Uhr (Einlass bis 16.00 Uhr) im Landgericht Essen, Zweigertstraße 52 in 45130 Essen in der Wandelhalle des 2. Obergeschosses zu sehen sein.

 

Dr. Monika Anders